Mit Assistenzhund in einer fremden Stadt unterwegs ohne die Sprache zu sprechen

Von Nicole & Finchen
2 Minuten Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Ein Leben mit Assistenzhund bringt viele Situationen mit sich, in denen man sich erklären muss. Menschen schauen, fragen, sind neugierig – manchmal auch kritisch. In meiner Stadt kenne ich die Abläufe, die Worte, die Blicke. Ich weiß, wie ich antworte und mein Recht durchsetze, mit Assistenzhund Läden zu betreten, in denen Hunde normalerweise nicht erlaubt sind. Doch in einer fremden Stadt, in der eine andere Sprache gesprochen wird, fühlt sich alles plötzlich anders an.

Die unsichtbare Barriere Sprache

Wir waren zu Besuch in Fribourg. Dort wird Französisch gesprochen. Für viele ist das einfach eine weitere Landessprache der Schweiz. Für mich bedeutet es eine zusätzliche Hürde. Plötzlich habe ich Angst, mich nicht erklären zu können:

  • Wie sage ich, dass Finchen mein Assistenzhund ist?
  • Wie erkläre ich, dass sie mit hinein darf, auch wenn Hunde sonst verboten sind?
  • Was, wenn die Person vor mir kein Deutsch versteht – und wir aus dem Laden geworfen werden?

Diese Gedanken kreisen schon, bevor ich überhaupt eine Tür öffne. Die Sprachbarriere verstärkt die Unsicherheit, die ohnehin viele Assistenzhunde-Teams kennen: das Gefühl, ständig auf Akzeptanz angewiesen zu sein.

Zwischen Mut und Rückzug

Oft hilft nur tief durchatmen – und den Schritt trotzdem wagen. Finchen an meiner Seite gibt mir den Mut dazu. Sie zeigt mir durch ihre Ruhe, dass wir zusammen stark sind. Doch es gibt auch Tage, an denen die Angst gewinnt. Dann gehe ich lieber nicht hinein, als einen möglichen Konflikt auszuhalten.

Was oft übersehen wird

Viele Menschen sehen nur den Hund – und übersehen, was dahinter steckt: Dass Assistenzhunde-Teams in solchen Momenten gleich zwei Barrieren überwinden müssen. Die der Behinderung und die der Sprache. Ein Einkauf, der für andere selbstverständlich ist, wird für uns manchmal zum kleinen Kraftakt.

Kleine Lichtblicke

Und doch gibt es sie: die schönen Erfahrungen. Wenn ein Verkäufer sofort „chien d’assistance“ versteht. Wenn ein freundliches Lächeln reicht. Oder wenn wir einfach wie jeder andere Kunde behandelt werden. Solche Momente geben Hoffnung und zeigen, dass Verständnis auch ohne viele Worte möglich ist.

Mein Fazit

Mit Assistenzhund in einer fremden Stadt unterwegs zu sein, in der man die Sprache nicht spricht, ist eine besondere Herausforderung. Es bedeutet, noch mehr Mut aufzubringen, noch mehr Unsicherheit auszuhalten – und trotzdem Schritt für Schritt zu lernen: Wir haben das gleiche Recht auf Teilhabe. Egal in welcher Stadt. Egal in welcher Sprache.

Letzte Aktualisierung: 17 September 2025

Über uns

Nicole & Finchen #DreamTeam

Wir sind Nicole & Finchen. Nicole ist Autistin und #Inkluencerin von Herzen. Finchen ist ein Black-Tri Mini Aussie und geprüfte Assistenzhündin. Hier teilen wir unseren gemeinsamen Weg.

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