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Diese Frage habe ich nach meinem letzten Video mehrfach bekommen.
Und ehrlich gesagt – ich verstehe, warum.
Wenn man selbst in einer ähnlichen Situation ist, sucht man oft nach Orientierung.
Nach etwas, das vielleicht auch einem selbst helfen könnte.
Nach einem Hinweis, einer Idee, einem Stück Hoffnung.
Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut.
Wenn man lange kämpft, probiert und sich durchkämpft, dann klammert man sich manchmal an jedes Detail, das bei jemand anderem funktioniert hat.
Das ist menschlich.
Aber genau deswegen möchte ich diese Frage hier nicht beantworten.
Nicht, weil ich etwas verheimlichen will – sondern weil Medikamente etwas sehr Persönliches sind.
Was mir im Notfall hilft, kann bei jemand anderem gar nicht wirken – oder im schlimmsten Fall sogar schaden.
Und ich möchte nicht, dass sich jemand an mir orientiert, wenn es um medizinische Entscheidungen geht.
Ausserdem ist es ein Thema, das Vertrauen braucht.
Ich kenne viele von euch über Social Media, durch Kommentare, Nachrichten oder Begegnungen – aber ich kenne euch nicht persönlich.
Und mal ehrlich:
Würdest du mit jemandem, den du gar nicht kennst, über deine Medikamente sprechen?
Ich teile vieles aus meinem Alltag:
- Wie Finchen mir hilft, mit Überlastung umzugehen.
- Wie wir zusammen Herausforderungen meistern.
- Und was es bedeutet, mit einer unsichtbaren Behinderung in einer lauten Welt zu leben.
Aber manche Dinge gehören in einen geschützten Rahmen.
In ein Gespräch zwischen mir und meinem Arzt – nicht ins Internet.
Das heisst nicht, dass ich Fragen nicht wertschätze.
Im Gegenteil: Ich freue mich über ehrliches Interesse, über Austausch und über Menschen, die verstehen wollen.
Aber es ist auch wichtig, Grenzen zu haben – und sie freundlich, aber klar zu setzen.
Ich erzähle meine Geschichte, um zu zeigen, was möglich ist.
Um Mut zu machen und Berührungsängste abzubauen.
Aber nicht, damit andere meine Entscheidungen übernehmen.
Und genau das ist für mich Selbstbestimmung:
Zu wissen, was ich teilen möchte – und was nicht.
